Sekretariat: 030 - 509 014 7

Hort: 030 - 501 761 39

Fax: 030 - 290 452 29

Montag bis Freitag

06:00 - 18:00 Uhr

Lew-Tolstoi-Schule

Römerweg 120

D-10318 Berlin

Verschiedenes

  • Kinder- und Jugendsprache
  • Sicherer Umgang mit Medien

KINDER- UND JUGENDSRPACHE I ÜBERBLICK

Manchmal ist es für Erwachsene schwierig, einem Gespräch in einer Jugendclique zu folgen. Schließlich werden häufig neue Ausdrücke mit manchmal ungewöhnlichen Bedeutungen verwendet; ebenso werden bekannte Wortschöpfungen durch andere ersetzt. Hinzu kommt, dass selbst innerhalb verschiedener Gruppen Jugendlicher unterschiedliche „Sprachen“ gesprochen werden.

Warum wollen Jugendliche „anders“ sprechen als Erwachsene?
Erwachsenensprache, Jugendsprache – was ist der Unterschied?
Sollen Eltern die Jugendsprache sprechen?

Warum wollen Jugendliche „anders“ sprechen als Erwachsene?

In der Sprache kommen Normen und Werte, das Verständnis von Welt – wie sie ist oder sein sollte – zum Ausdruck. Das heißt, dass die Alltagssprache im Allgemeinen geprägt ist von der Welt der Erwachsenen. Einer Welt, die Jugendliche als Gegenwelt zu der ihren verstehen.

Der Wunsch, sich von der Erwachsenenwelt abzugrenzen (Loslösung von der Familie) kommt auch in der so genannten Jugendsprache zum Ausdruck. Das ist ein normales Bedürfnis, das zum Entwicklungsprozess des jungen Menschen und seiner Identitätsfindung dazu gehört. So schlägt sich in ihr die Einstellung Jugendlicher, ihre Lebenshaltung, vor allem auch der Wunsch, etwas Neues, Eigenes, ganz und gar Jugendtypisches zu schaffen, nieder.

Deshalb sollten Sie auch grundsätzlich Verständnis dafür haben, wenn Ihr Kind eine „andere Sprache“ spricht als Sie. Das bedeutet aber nicht, dass Sie sich alles von ihm sagen lassen müssen.

Nimmt die Sprache Ihres Kindes Formen an, die Sie als unanständig, verletzend oder beleidigend empfinden, sagen Sie ihm das. Verbitten Sie sich, dass Ihr Nachwuchs so mit Ihnen spricht. Verdeutlichen Sie ihm, warum er auch mit anderen nicht so sprechen soll.

Erwachsenensprache, Jugendsprache – was ist der Unterschied?

Die Sprache der Jugend unterscheidet sich von der Alltagssprache der Erwachsenen zum Beispiel dadurch, dass

  • sie einfacher ist – in der Erwachsenensprache wird häufiger etwas umständlich beschrieben, während Jugendliche fast immer sehr treffende, farbige, wenn auch manchmal ungewöhnliche oder auch ungewohnte Begriffe benutzen;
  • sie weit weniger Regeln folgt – dadurch werden Sprechhemmungen abgebaut, es kann spontan gesprochen werden, denn es kommt nicht so darauf an, dass man „richtig“ spricht;
  • sie wesentlich mehr Gefühle und Stimmungen transportiert – weil treffendere, farbigere Ausdrücke zur Verfügung stehen und benutzt werden.

Nicht immer sind die farbigen, ungewöhnlichen Begriffe, die in der Jugendsprache verwendet werden, für Erwachsene akzeptabel. Das muss Ihr Kind erkennen und akzeptieren lernen.
Am besten gelingt dies, wenn Sie als Eltern bei Ihrer Sprache bleiben und nicht versuchen, sich sprachlich den Gewohnheiten Ihres Kindes anzupassen.

Sollen Eltern die Jugendsprache sprechen?

Jugendliche wollen sich deutlich von den Erwachsenen absetzen. Das geschieht nicht nur über Kleidung, sondern auch über die Sprache. Deshalb verwenden Jugendliche ganz eigene Begriffe, die von Erwachsenen häufig nicht verstanden werden.

Wenn Sie versuchen – womöglich um „in“ zu sein – sich sprachlich Ihrem Kind anzupassen, machen Sie sich nur lächerlich. Denn Sie werden vermutlich nur unecht wirken. Sie verschaffen sich damit keinen Zugang zur Welt Ihres Kindes. Auch werden Sie so nicht mehr von ihm akzeptiert.

Sie sind und bleiben der Erwachsene, von dem sich Ihr Kind ja gerade unterscheiden möchte! Denn es will mit seinesgleichen unter sich bleiben. Der Versuch, sich sprachlich dem Kind anzunähern, wird eher als Eindringen in die Intimsphäre empfunden.

Bleiben Sie bei der Ihnen gewohnten Ausdruckweise. Lassen Sie es dabei, sich über die manchmal sehr phantasievollen Wortschöpfungen der Jugendlichen zu freuen.

Quellenangabe I Mehr lesen …

JUGENDSPRACHE 2018 I 2019 – Auswahl an Begrifflichkeiten

Seien Sie „vorbereitet. So wie sich die Gesellschaft und die Zeiten ändern, so ändert sich auch die Sprache der Kinder und Jugendlichen sowie im Alltag, als auch in der Schule. Es gibt nahzu nichts, was es nicht gibt. Seien Sie relaxed und chillig. 😉 Alles wird gut.

  • Alles Gucci – bedeutet „Alles gut“. Wird als Frage und Antwort verwendet ..
  • Alman oder Kartoffel – Scherzhafte Bezeichnung für stereotypisches und klischeehaftes deutsches Verhalten.
  • Brachteln – etwas versuchen und dabei scheitern
  • Bratan und Bratina – russischer Slang-Ausdruck für Kumpel (Bratan) und Kumpelinen (Bratina); geprägt durch den Rapper Capital Bra.
  • Bot – Verunglimpfende Bezeichnung für Demonstrierende, die sich für bessere Netzpolitik einsetzen.
  • Brexiting / Brexit machen – Nach mehrmaligem Verabschieden und der Ankündigung, dass man eine Party verlassen wird, trotzdem nicht gehen.
  • Bruder muss los – Phrase, die gesagt wird, wenn jemand eine unangenehme Situation verlassen will.
  • Buttergolem – abwertende Bezeichnung für eine übergewichtige Person (Siehe auch: Butterface)
  • Chaya – Bezeichnung für Mädchen; (Gegenstück zum Chabo)
  • Cornern – an einer Straßenecke den Abend mit Freunden verbringen
  • Cringe – etwas ist peinlich; zum fremdschämen
  • Ehre genommen – jemanden besiegen oder jemanden Respektlos behandeln
  • Flex – bezeichnet eine gute Leistung; bedeutet, dass jemand angibt und seine Fähigkeiten oder Leistung zur Schau stellt.
  • Gönnjamin – Bezeichnung für jemanden, der sich Luxus gönnt.
  • Habibi – arabisch für „Schatz“
  • Hustlen / Hustler – bedeutet: hart und viel arbeiten, um reich zu werden.
  • Kartoffel oder Alman – „Kartoffel“ wird als Beleidigung für Deutsche verstanden.
  • Kek – Abwertende Bezeichnung für jemanden; vergleichbar mit Idiot oder Trottel
  • Lachkick – ausschweifend lachen
  • Lack gesoffen – Rhetorische Frage, ob jemand noch bei Trost ist
  • Lowkey – etwas peinliches zugeben oder etwas geheim halten
  • Mach kein Auge – neidisch gucken
  • Niceness – wenn etwas sehr gut ist
  • Pillepalle – unbedeutende und unwichtige Kleinigkeit
  • Plottwist / Plot Twist – eine unerwartete Wendung
  • Schlurky – cool, lit, awesome
  • Snatched – cool, gut aussehen
  • Stabil – cool, gut, aber auch: „Bleib stabil“ (bedeutet: halte durch, lass dich nicht unterkriegen.)
  • Tchuligom – Ebay-Kleinanzeigen Running-Gag; „Tchuligom“ ist eine falschgeschriebene Variante von Entschuldigung.
  • Triggern – jemanden ist leicht reizbar
  • Weil Baum – Allgemeingültige Phrasenartige Antwort, die immer gesagt werden kann, wenn man nicht antworten kann oder will
  • Yeet – Ausruf für Zustimmung, Begeisterung und Freude
  • Zerstören (jemanden zerstören) / Zerstörung – bedeutet: „jemanden sachlich, ruhig und in einem Monolog kritisieren.

Informationen über sicheren Umgang mit Medien:

SCHAU-HIN

Saferinternet

Internetsicherheit (Internet-ABC)